Der Verein Offene Soziale Arbeit Winterthur ist ein gemeinnütziger, steuerbe-freiter Verein, der sich seit 1993 für ein soziales Winterthur engagiert. Er ist die Trägerschaft der drei Angebote Subita, Treffpunkt Vogelsang und Lernstube.
Im ehrenamtlichen Vorstand des Vereins engagieren sich Personen aus verschied-enen Berufsfeldern, die sich mit Sozialer Arbeit befassen und so – gemeinsam mit der Geschäftsstelle, die 2021 etabliert wurde – eine professionelle Trägerschaft garantieren.
In den drei Abteilungen Subita, Treffpunkt Vogelsang und der Lernstube tragen ausgebildete Fachpersonen die Verantwortung. Subita und der Treffpunkt Vogel-sang werden durch Beiträge der Stadt Winterthur (auf der Basis von Leistungs-vereinbarungen), der beiden Landeskirchen, sowie durch Stiftungen und Private finanziert. Die Lernstube ist ein kantonales Angebot, das vollständig durch ein festgelegtes Kostendach des Kanton Zürichs finanziert wird.
Geschichte
Die Anfänge: Subita
Nach einer von der Arbeitsgemeinschaft für Jugendprojekte AGJP organisierten Projektphase wurde am 16. September 1993 der „Trägerverein Gassenarbeit Subita“ gegründet – primär, um Betreuungs- und Beratungsangebote für suchtabhängige Menschen zu schaffen.
Mit der Zeit veränderte sich der Arbeitsschwerpunkt: Immer mehr Menschen mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten fielen aus den sozialen Systemen (Arbeit, Wohnen, Familie/Partnerschaft, Gesundheitsversorgung) und lebten isoliert bzw. ausgegrenzt. In unserer individualisierten Gesellschaft gibt es kaum genügende Netzwerke, die solche Menschen auffangen. Dies führt oft zu einer Verschärfung der sozialen und gesundheitlichen Situation und damit zu einem erhöhten Bedarf an institutioneller Hilfe.
Durch präventive Massnahmen im direkten Lebensumfeld sollte mit Subita ver-hindert werden, dass Probleme eskalieren. Der Fokus lag auf Personen, die sich öffentlichen oder halböffentlichen Raum aufhielten und durch die bestehenden Beratungs- und Betreuungsangebote nicht erreicht wurden.
Mojawi kommt dazu
Der Anfang von Mojawi (Mobile Jugendarbeit Winterthur) und damit der auf-suchenden Sozialarbeit für Jugendliche geht auf die Jahrtausendwende zurück. Es zeigte sich, dass viele Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen von den be-stehenden Einrichtungen der Jugendarbeit (z.B. Quartiertreffs) nicht (mehr)
erreicht wurden.
Die mobile Jugendarbeit im öffentlichen Raum – mit ihrem Beratungs- und Begleitungsangebot – stellte eine konkrete persönliche Hilfeleistung dar. Ziel war es, die soziale Integration zu fördern und die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.
Zusätzlich wurde der nutzbare öffentliche Raum für Jugendliche immer kleiner, da er zunehmend von verschiedenen Interessengruppen beansprucht wurde, was
häufiger zu Konflikten führte.
Die Mojawi besteht seit 2002. Nach Abschluss einer zweijährigen Pilotphase wurde sie fester Bestandteil der offenen Jugendarbeit Winterthur.
Ein neuer Verein entsteht
Seit 2009 existiert der Verein Subita nicht mehr. Die beiden Abteilungen Subita und Mojawi wurden im neu gegründeten Verein Strassensozialarbeit Winterthur (VSSW) zusammengeführt.
Im Zentrum steht seither die aufsuchende Soziale Arbeit für alle Altersgruppen. Die Menschen werden nicht ins Büro bestellt, sondern im öffentlichen Raum aufgesucht, abgeholt und begleitet.
Mit Jugendinfo ins digitale Zeitalter
Der digitale Sozialraum und der Zugang zu Informationen werden seit Jahren immer wichtiger. Für Jugendliche sind Informationen, Medienkompetenz und ein sicherer und positiver Umgang mit dem digitalen Sozialraum zentrale Voraus-setzungen für gesellschaftliche Integration.
Von 2008 bis 2017 baute die AGJP als Antwort auf diese Entwicklung die Jugend-info auf – ab 2013 in Zusammenarbeit mit der Tatenträger AG. Entstanden ist ein vielfältiges digitales Unterstützungsangebot.
Per Anfang 2018 wurde die Jugendinfo Winterthur in den Verein VSSW integriert, um die digitale Entwicklung in der Jugendförderung und Jugendhilfe langfristig mitzutragen und Jugendliche zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu erreichen.
Treffpunkt Vogelsang ergänzt den VOSW
Im Sommer 2021 schliesst sich der Treffpunkt Vogelsang, geründet als Unter-stützungsverein im Juni 2011, ebenfalls dem Verein an. Ergänzend zu Subita bietet der niederschwellige Treffpunkt beim Bahnhof Winterthur ein idealer Ort für Begegnung und Unterstützung für armutsbetroffene Menschen in Winterthur und Umgebung.
Gleichzeitig wird der Verein VSSW in Verein Offene Soziale Arbeit Winterthur (VOSW) umbenannt. Eine neu geschaffene Geschäftsstelle koordiniert seither die vier Abteilungen. Damit wurde eine nachhaltige Struktur für Offene Soziale An-gebote in Winterthur geschaffen.
Die Lernstube zieht ein
Im Jahr 2023 suchte der Kanton Zürich eine Winterthurer Trägerschaft für das neue kantonale Angebot Lernstube. Dort sollen Erwachsene ihre Kompetenzen in Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Umgang mit Computer, Handy und Internet vertiefen oder ergänzen können.
In den Räumlichkeiten des Treffpunkts Vogelsang wurde der passende Standort gefunden – und so wurde die Lernstube Teil des VOSW. Die beiden Angebote ergänzen sich optimal und wertvolle Synergien können genutzt werden, um noch mehr Menschen zu erreichen und ihnen gezielte Unterstützung zu geben.
Fokus Erwachsenenangebote
Anfang 2023 startete der VOSW auf Wunsch der Stadt Winterthur einen um-fassenden Struktur- und Transformationsprozess. Ziel war es, alle Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit und die Erwachsenenangebote der Stadt in zwei separate Trägervereine zu organisieren – was Ende 2024 erreicht wurde.
Mojawi und Jugendinfo wechselten gemeinsam mit dem Jugendhaus zum neu geründeten Trägerverein ju win. Der VOSW fokussiert sich seither ganz auf die Erwachsenenangebote.
Komplett getrennt sind die beiden Vereine jedoch nicht: Damit der fachliche Austausch, die Triage und die Nutzung von Synergien bestehen bleiben, ist es Ziel eine gemeinsame Geschäftsstelle zu etablieren. Seit Anfang Januar 2025 besteht eine zweiköpfige Geschäftsleitung, welche sich dieser Aufgabe annimmt und einen professionellen Ablauf sicherstellt.
